Im letzten Beitrag habe ich beschrieben, wie ihr Google Ads Anzeigengruppen einrichten könnt. In diesem Artikel findet ihr nun hilfreiche Tipps und Tricks zur Erstellung von Google Ads Anzeigen.
Im obigen Bild seht ihr, dass ihr nach Einrichtung der ersten Anzeigengruppe – in unserem Fall die Anzeigengruppe „Volldigitaler Kredit“ – eine responsive Suchanzeige (RSA) erstellen könnt. Bei dieser Anzeigenform können verschiedene Assets angegeben werden, damit Google sie miteinander beliebig kombinieren kann. Momentan können Werbetreibende bis zu 15 Anzeigentitel und bis zu 4 Beschreibungen angeben. Google verwendet dann eine Kombination aus 2 bis 3 Anzeigentiteln (jeweils max. 30 Zeichen) und 1 bis 2 Beschreibungen (jeweils max. 90 Zeichen; auch Textzeilen genannt). Responsive Suchanzeigen funktionieren also grundsätzlich anders als die klassischen Textanzeigen und gehen mehr in Richtung „automatisierte Anzeigenschaltung“.
Ihr fragt euch, ob diese Anzeigenform von Vorteil sein kann? In zahlreichen von uns betreuten Google Ads Konten schneiden die responsive Suchanzeigen sehr gut ab. Ich persönlich kann also erfreulich Gutes über die responsive Suchanzeigen berichten. Man sollte allerdings darauf achten, dass alle Kombinationen der Assets so sinnvoll wie möglich sind. Doppelungen sind möglichst zu vermeiden. Google selbst hat zu diesem Thema einen lesenswerten Beitrag verfasst, der wertvolle Tipps enthält!
Bevor ich eine responsive Suchanzeige erstelle, beginne ich persönlich allerdings immer erst mit der Erstellung von erweiterten Textanzeigen. Best Practice ist hier, mehr als nur eine erweiterte Textanzeige zu erstellen. Grundsätzlich erstelle ich pro Anzeigengruppe mindestens vier erweiterte Textanzeigen und mindestens eine responsive Suchanzeige.
Erweiterte Textanzeigen erstellen
Zugegeben: Der Link, um zu den Textanzeigen wechseln zu können, ist nicht besonders prominent eingebunden. Nach Klick auf denselben erscheint zudem folgender Hinweis:
Aus meiner Sicht deutet dies darauf hin, dass Google insbesondere die Erstellung von responsiven Suchanzeigen pushen möchte. Grundsätzlich würde ich allerdings nicht auf die Erstellung von erweiterten Textanzeigen verzichten, um zumindest hier mehr Kontrolle über die tatsächlichen Anzeigen zu haben. Eine Kombination aus erweiterten Textanzeigen und einer responsive Suchanzeige macht also meines Erachtens am meisten Sinn!
Nach dem Klick auf „JA, WECHSELN“ können nun für die erste erweiterte Textanzeige drei Anzeigentitel und zwei Beschreibungen bzw. Textzeilen eingegeben werden:
Zudem können die finale URL (= Ziel-URL) und der angezeigte Pfad definiert werden. Die finale URL sollte auf die zum Keyword-Set am besten passende Landing Page führen. Der angezeigte Pfad setzt sich aus Pfad 1 und Pfad 2 (jeweils max. 15 Zeichen) zusammen. Hier können beliebige Begriffe eingetragen werden. Oder anders ausgedrückt: Hier kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und beispielsweise USPs oder pfiffige Call-to-Actions einbauen! Es ist überaus ratsam, Pfad 1 und Pfad 2 auch tatsächlich zu nutzen! Denn jedes Zeichen zählt, um die CTR (Click-through-rate) zu verbessern! Und eine bessere CTR sorgt mit der Zeit auch für bessere Qualitätsfaktoren und günstigere Klickpreise!
Anzeigentitel 1
Berücksichtige das Hauptkeyword in Anzeigentitel 1!
Eine meiner wichtigsten Grundregeln bei der Erstellung von erweiterten Textanzeigen ist, im Anzeigentitel 1 unbedingt das Hauptkeyword zu berücksichtigen. Dies erhöht die Identifikation des Users mit der entsprechenden Anzeige, zumal der User ja auch genau nach diesem Hauptkeyword gesucht hat. Da das SEA-Team von Kapwa Marketing und ich für sehr granulare Kampagnenstrukturen sorgen, ist das jeweilige Hauptkeyword schnell identifiziert. Denn pro Kampagne gibt es in aller Regel nur eins. In diesem Falle: „Volldigitaler Kredit“.
Da das Hauptkeyword „Volldigitaler Kredit“ nur 20 Zeichen hat, kann man sich überlegen, ein reißerisches „jetzt“ oder „sofort“ mit einzubauen, zumal wir wissen, dass ja auch nach „Volldigitaler Kredit mit Sofortauszahlung“ gegoogelt wird. Grundsätzlich gilt:
Probieren geht über studieren!
Anzeigentitel 2 und 3
Da im Anzeigentitel 1 der erweiterten Textanzeige bereits das Hauptkeyword zu finden ist, können wir Anzeigentitel 2 und 3 relativ frei gestalten. Call-to-Actions wie „Jetzt gleich online beantragen“ (genau 30 Zeichen) oder „Hier gehts zum Antragsformular“ (genau 30 Zeichen) können hier beispielsweise eingesetzt werden. Oder auch Titel wie „mit sofortiger Auszahlung“ (25 Zeichen) oder sogar „in nur wenigen Min ausgezahlt“ (29 Zeichen) sind hier denkbar.
Zu beachten ist, dass die drei Anzeigentitel der erweiterten Textanzeige miteinander harmonieren. Auch hier sind dann natürlich auch Doppelungen zu vermeiden! Wenn Anzeigentitel 1 schon „jetzt“ oder „sofort“ enthält, würde ich in Anzeigentitel 2 nicht auch noch „jetzt“ bzw. „sofort“ / „Sofortauszahlung“ verwenden. Dies ist allerdings Ansichtssache!
Im Folgenden ein Beispiel mit folgenden Anzeigentiteln: Anzeigentitel 1 = Volldigitaler Kredit; Anzeigentitel 2 = mit sofortiger Auszahlung; Anzeigentitel 3 = Jetzt gleich online beantragen. Der angezeigte Pfad ist: volldigitaler-kredit.de/auszahlung/noch-heute/. Die Landing Page (finale URL) ist https://www.volldigitaler-kredit.de.
Textzeile 1 und 2
In den beiden Textzeilen (Beschreibungen) stehen uns jeweils 90 Zeichen zur Verfügung. Hier können nun wesentlich mehr USPs berücksichtigt werden. Auch weitere Call-to-Actions können hier eingesetzt werden. Best Practice ist sicherlich, möglichst viele der 90 zur Verfügung stehenden Zeichen auch tatsächlich zu verwenden.
Das zu bewerbende Produkt (die zu bewerbende Dienstleistung) sollte möglichst gut auf der Zielseite beschrieben sein – mit all seinen Alleinstellungsmerkmalen. Je besser die Zielseite ist, desto einfacher geht auch die Erstellung von Google Ads Anzeigen von der Hand. Denn besonders gute Textbausteine und Slogans können ja einfach für die erweiterte Textanzeige übernommen werden!
Ein guter Hinweis, den ich stets selbst befolge, ist also:
Lass dich vom Content der Zielseite inspirieren!
Wenn ich mir also die Zielseite https://www.volldigitaler-kredit.de genauer ansehe, springen mir gleich folgende Textbausteine ins Auge:
- schnelle Online-Beantragung
- Bonitätsprüfung in Echtzeit
- Sofortzusage und Sofortauszahlung
- komplett ohne Papierkram
- digitaler Kreditabschluss
- effizient und nachhaltig
- individueller Wunschkredit
- usw.
Die erste Textzeile könnte also sein: Nehmen Sie noch heute einen volldigitalen Kredit auf! Schnell & komplett ohne Papierkram. Die zweite: Digitaler Wunschkredit mit Bonitätsprüfung in nur wenigen Minuten. Effizient & nachhaltig.
Anzeigentitel 1 und 2 und Textzeile 1 werden bei Google immer angezeigt. Anzeigentitel 3 und Textzeile 2 werden hingegen nicht immer angezeigt. Dies sollte bei der Erstellung von erweiterten Textanzeigen unbedingt berücksichtigt werden! Weitere Hinweise zu Textanzeigen könnt ihr hier finden! Zu berücksichtigen sind natürlich auch die redaktionellen Anforderungen!
Kleiner Tipp am Rande: Offensichtliche Abkürzungen, wie beispielsweise Min für Minuten, km für Kilometer oder cph für cans per hour können durchaus verwendet werden, um aus den zur Verfügung stehenden Zeichen noch mehr herauszuholen. Auch das kaufmännische & anstelle von „und“ kann ebenfalls verwendet werden, falls man noch irgendwo ein oder zwei Zeichen herausholen muss.
Und noch ein Hinweis: Es ist sicherlich nicht verkehrt, das Hauptkeyword noch einmal in mindestens einer der beiden Textzeilen mit einzubauen, da dieses bei Schaltung zu diesem Keyword auch fett markiert wird.
Responsive Suchanzeige erstellen
Sind vier erweiterte Textanzeigen erstellt, geht es zur Erstellung der responsiven Suchanzeige. Für mich ist es logischer und effizienter, erst einmal mit den erweiterten Textanzeigen zu beginnen, da die verschiedenen Anzeigentitel und Textzeilen auch für die responsive Suchanzeige verwendet werden können. Hier muss das Rad nicht komplett neu erfunden werden!
Anders als bei den erweiterten Textanzeigen, findet man neben „Anzeigentitel“ und „Beschreibungen“ jeweils einen blauen Link mit dem Linktext „Ideen anzeigen“. Auch dieser Umstand zeigt mir, dass Google offensichtlich großes Interesse daran hat, dass Werbetreibende insbesondere responsive Suchanzeigen erstellen.
Anzeigeneffektivität
Ein weiterer Unterschied zum Interface bei der erweiterten Textanzeige ist die Box mit dem Titel „Anzeigeneffektivität“ rechts oben:
Die Vorschläge und Ideen sind grundsätzlich sehr nützlich. Allerdings werden erfahrungsgemäß Asset-Kombinationen hin und wieder als nur durchschnittlich bewertet, obwohl sie eigentlich sehr gut und für den User ansprechend sind.
Anzeigentitel oder Beschreibung anpinnen
Eine weitere interessante Funktion ist die Möglichkeit, bestimmte Anzeigentitel und Beschreibungen an eine bestimmte Position zu pinnen. Zwar empfiehlt Google, von dieser Funktion keinen Gebrauch zu machen. Ich persönlich pinne allerdings den Anzeigentitel, der das Hauptkeyword enthält, gern an Position 1, um eventuelle Streuverluste zu minimieren.
Zu den URL-Optionen für Anzeigen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt kommen. Diese Funktion ist eher etwas für Fortgeschrittene. Auch werde ich mit der Zeit auf sehr konkrete Anzeigenbeispiele eingehen. Der obige Beitrag ist also als grundlegender und erster von vielen zu diesem wichtigen Thema zu betrachten! Bei Fragen, Anmerkungen und Co. könnt ihr, wie immer, gern unsere Kommentarfunktion nutzen! Auch auf sehr spezielle Fragestellungen gehe ich gern detailliert ein!
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